ZU JEDEM TOPF DER PASSENDE DECKEL

- Trauredner:in finden

von Kristina Willmaser

"Liebes Brautpaar, nun musst du dich entscheiden..."

Die Trauzeremonie ist das Kernstück eures ganz persönlichen Tages. Daher sollte sie von Jemandem geführt werden, dem ihr vertraut und dem ihr eure Geschichte anvertrauen möchtet.

Dafür müsst ihr den oder diejenige natürlich erstmal kennenlernen. Und dazu erstmal finden. Je nach Region kann das ganz schön anstrengend werden. Die erste Suche startet bei den Meisten im Internet – über bekannte Suchmaschinen wie Google, Bing oder Ecosia etc. Aber auch bei Instagram, Facebook oder sogenannten Online-Branchenbüchern kann man fündig werden. Es gibt Hochzeitsmessen (mittlerweile aufgrund der aktuellen Situation sogar online) oder man findet „seinen“ RednerIn per Zufall über Flyer, Visitenkarte oder Empfehlung. 

Dann folgt der erste Kontakt – über Mail, Kontaktformular oder direkt per Telefon. Schon beim ersten Gespräch oder Schriftwechsel solltet ihr euch mindestens wohlfühlen. Ist euch der TraurednerIn sympathisch? Habt ihr das Gefühl, er oder sie geht auf euch und eure Fragen und Wünsche ein? Lacht ihr bereits miteinander oder teilt sogar ähnliche Interessen? 

Beim ersten Kennenlerngespräch (am besten persönlich oder per Videocall, um sich „in die Augen“ zu schauen) sollte sich dieses Wohlfühlen im besten Fall noch steigern. Kann man offen sprechen und habt ihr das Gefühl, der TraurednerIn ist sich seiner Aufgabe und vor allem Verantwortung bewusst? Wird auf eure Fragen eingegangen und stehen eure Wünsche im Mittelpunkt? Trauredner, die diesen Beruf schon länger ausüben, haben Erfahrung beim Thema Hochzeit und können euch sehr gut beraten, Hilfestellung geben und euch bei Entscheidungen zur Seite stehen. Trotz allem solltet ihr immer das Gefühl haben, dass eure Vorstellung von eurer individuellen Trauzeremonie im Vordergrund stehen und diese gemeinsam (!) gestaltet wird. 

Nach dem Kennenlerngespräch, welches unverbindlich und kostenlos sein sollte, lasst euch ruhig Zeit für eure Entscheidung. Schließlich sollt ihr beide euch mit eurer Wahl wohlfühlen. Einer entscheidet vielleicht schneller, und jemand anderes braucht mehr Zeit. 

Findet gemeinsam eine Art intuitive, durchdachte Bauchentscheidung ;)

Falls eure Trauung humorvoll, romantisch, berührend oder spirituell sein soll oder ihr ein Hobby mit einbeziehen wollt, solltet ihr bei der Wahl eures Trauredners/Traurednerin auf dessen Charakterzüge achten. Meist gibt die Website oder das Profil (Instagram/Facebook) einen ersten Einblick. Wenn sich dieser dann beim Kennenlernen bestätigt und auch noch zu euren Wünschen passt, ist das ein sehr gutes Zeichen. 

Denn ein Trauredner, der besonders rührende, emotionale Traureden schreibt und hält, ist wahrscheinlich nicht die passende Wahl für ein Brautpaar, welches sich eine energetische und humorvolle Trauung wünscht. Andersrum natürlich genauso :) 

Auch die Sprache oder ein eventueller Dialekt spielt bei der Wahl eine Rolle. Plant ihr eine bilinguale Hochzeit? Möchtet ihr den regionalen „Slang“ mit in eure Trauung einbauen oder dies auf keinen Fall? Welche Gäste werden da sein, woher kommen sie? 

Oder bringt der TraurednerIn einen Mehrwert für euch mit? Hat er weitere, andere Erfahrungen  (aufgrund von anderer Berufserfahrung/des Hauptberufs) mit Musik, Fotografie, Floristik, Design oder kann einen andere Dienstleister empfehlen, bringt eigene Technik, einen Traubogen etc. mit?

Und auch das unromantische Thema Budget ist bei der Auswahl mit zu bedenken. Die Gage eines professionellen Trauredners/Traurednerin bewegt sich zwischen 800,- und 2.500,-. Je nach Region, Erfahrung, Neben-/Hauptberuf, Fahrtkosten etc. können die Kosten stark variieren. 

Aber was ich euch unbedingt empfehlen möchte: 

Wenn euch ein Trauredner oder eine Traurednerin auf den ersten Blick und durch die Worte auf Website und Profil sehr sympathisch ist, zögert den ersten Kontakt nicht.

Die intuitive Entscheidung – so wie die „Liebe auf den ersten Blick“ - gibt es oft bei der Entscheidung für den passenden RednerIn. Meist kann man über die Vergütung sprechen – von beiden Seiten aus (ich kann hier natürlich nicht für alle TraurednerInnen sprechen, aber was mich und meine Erfahrungen angeht, ist das so :))

Und außerdem: Was gibt es Wertvolleres als einen Partner in Crime (neben dem eigenen Ehepartner), der einem in allen Fragen und Entscheidungen bezüglich der freien Trauung zur Seite steht und diesen besonderen Tag zu einem der schönsten Tage im Leben machen möchte? Der sich seiner Verantwortung und dem Vertrauen ihm gegenüber bewusst ist und der sich auf euren besonderen Tag genauso freut wie ihr. Wie toll, wenn man sich bei dieser Person rundum wohlfühlt, lachen und weinen kann, und die schönsten Erinnerungen gemeinsam aufleben lässt. 

Hört auf euer Bauchgefühl und dann findet ihr den richtigen Traurednerdeckel zu eurem Trauungstopf :)